Evolutionary Systems Biology (Master)

 Das Studium in 90 Sekunden

Auf der ganzen Welt suchen Forschungslabors und Biotech-Unternehmen nach Menschen, die biologische und medizinische Fragestellungen mit modernen „omik“-Methoden angehen und die resultierenden komplexen Datensätze mit bioinformatischen und quantitativen Methoden analysieren können. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, bietet das Masterstudium Evolutionary Systems Biology (ESB) die notwendige Ausbildung für diesen neuen Typ von Wissenschafter*innen.

ESB-Masterstudierende

  • lernen interessante biologische Fragestellungen in experimentelle Designs umzusetzen;
  • erlangen grundlegende statistische und computertechnische Fähigkeiten, um Datensätze zu analysieren und zu modellieren;
  • kombinieren experimentelle „Wet-Lab“-Technologien mit quantitativen „Dry-Lab“-Methoden;
  • wenden diese Fähigkeiten auf Fragen an, die sich aus der Evolutionsbiologie, der Entwicklung, der vergleichenden Genomik und der Systembiologie ergeben.

Wien bietet ein einzigartiges wissenschaftliches Umfeld für das ESB-Masterstudium, das von der Expertise von Forschungsgruppen in den Bereichen Populationsgenetik, Evo-Devo, Systembiologie und Biomathematik an der Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien profitiert. Die Studierenden können auf die Ressourcen von zwei Universitäten und auf etablierte Verbindungen zu erstklassigen Forschungsinstitutionen wie dem Gregor-Mendel-Institut, dem IST Austria, der Vienna Graduate School of Population Genetics und dem evolVienna-Netzwerk zurückgreifen.

Master of Science

Kennzahl: 066 220

4 Semester / 120 ECTS Credits

Sprache: Englisch

Aufnahmeverfahren

Curriculum

Das Studium

Über die ersten zwei Semester verteilt werden in der Pflichtmodulgruppe „Kernmodule“ grundlegende Inhalte und Methoden in drei Teilfachgebieten der evolutionsbiologischen und systembiologischen Forschung (Populationsgenetik, Evolutionäre Entwicklungsbiologie und Molekulare Evolution, Quantitative Biologie und Systembiologie) vermittelt. Diese werden durch Pflichtmodule und frei wählbare Zusatzqualifikationen aus dem Studienangebot der Biologie und mathematisch-naturwissenschaftlicher Disziplinen sinnvoll ergänzt. Das Studium Evolutionary Systems Biology wird durch eine Masterarbeit und eine Masterprüfung (Defensio) abgeschlossen.

Fünf Begriffe

mit denen Sie sich im Studium auseinandersetzen:

  • Populationsgenetik
  • Systembiologie
  • molekulare Evolution und EvoDevo
  • angewandte Datenananalyse
  • Bioinformatik

... und viele mehr.

Modulerläuterung

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  • MES1 (Populationsgenetik)

    Das Modul besteht aus einer Vorlesung und einem praktischen Modellierungs-/Übungskurs.

    Ziele

    • Grundlegendes Verständnis für die evolutionären Prozesse innerhalb von Populationen und Arten erlangen.
    • Selektion, Mutation, Rekombination, Migration und genetischer Drift als treibende Kräfte dieses Prozesses erkennen.
    • Die evolutionären Konsequenzen dieser Kräfte in einem quantitativen Modell beschreiben.
    • Die genotypischen und phänotypischen Muster, die durch die Evolution auf der Populationsstufe entstehen, erfassen und interpretieren.
  • MES2 (EvoDevo und Molekulare Evolution)

    Das Modul besteht aus einer Vorlesung und einem Seminar über aktuelle Literatur.

    Ziele

    • Evolutionäre Muster auf molekularer, entwicklungsbiologischer und morphologischer Ebene analysieren, vergleichen und interpretieren.
    • Einen soliden Überblick über die organismale Vielfalt und Phylogenie gewinnen.
    • Die Evolution wichtiger Merkmale mithilfe von molekularen, genetischen, genomischen und morphometrischen Methoden bewerten.
  • MES3 (Quantitative Biologie und Systembiologie)

    Das Modul besteht aus einer Vorlesung und einem praktischen Übungskurs.

    Ziele

    • Typische Ansätze in der quantitativen Biologie und Systembiologie erklären und Experimente unter Verwendung dieser Methoden entwerfen.
    • Daten aus der quantitativen Biologie und Systembiologie mit heterogenen biologischen Datenquellen verknüpfen.
    • Grundlegende Methoden für die mathematische Modellierung verstehen, diese auf typische Probleme in der evolutionären Systembiologie anwenden und ihre Ergebnisse interpretieren.
  • MES4 (Methodische Grundlagen)

    Das Modul umfasst Kurse zu grundlegenden mathematischen Werkzeugen sowie zu Statistik/Bioinformatik.

    Ziele

    • Gründliche Kenntnisse und Verständnis der mathematischen Grundlagen sowie quantitativer und statistischer Methoden erlangen, um Fragen der evolutionären Systembiologie zu beantworten.
  • MES5 (Ergänzungsmodul)

    Auswahl aus einer großen Auswahl an spezialisierten Kursen.

    Ziele

    Vertiefte Kenntnisse in speziellen Themen der evolutionären Systembiologie und verwandten Disziplinen erwerben. Forschungsprojekte und Berichte interpretieren und diskutieren.

  • MES6 (Angewandte Datenanalyse)

    Hauptpraktischer Kurs zu quantitativen Fähigkeiten.

    Ziele

    • Vertrautheit mit den Prinzipien und Techniken einfacher Software-Tools zur Analyse biologischer Daten erlangen.
    • Programme in mindestens einer gängigen Programmiersprache schreiben.
    • Praktische Erfahrung mit der Implementierung von Daten-, Textverarbeitungs- und Parsingsammeln. Informationen mit externen Software-Tools und biologischen Datenbanken unter Verwendung einer Programmiersprache austauschen.
    • Computergestützte Projekte planen und erfolgreich abschließen.
  • MES7 & MES8 (Laborationsrotation I & II)

    Kleine Forschungsprojekte in zwei Gruppen und Vorbereitung auf die Masterarbeit.

    Ziele

    • Vertrautheit mit den allgemeinen Forschungskonzepten der Evolutionären Systembiologie.
    • Erwerb von Fähigkeiten zur Durchführung eines Forschungsprojekts im Rahmen einer Masterarbeit.
    • Beitrag zu laufenden wissenschaftlichen Forschungsprojekten in den ausgewählten Forschungsgruppen.
    • Zusammenfassung der Forschungsergebnisse in Form eines wissenschaftlichen Berichts und Abgabe einer mündlichen Präsentation in der gewählten Forschungsgruppe in Anwesenheit des Hauptermittlers.
  • MES9 (Schreiben des Forschungsvorhabens)

    Schulungskurs für ergänzende wissenschaftliche Fähigkeiten.

    Ziele

    • Verfassen eines wissenschaftlichen Forschungsvorhabens auf der Grundlage der in MES7 oder MES8 erhaltenen Ergebnisse.
    • Präsentation und Verteidigung des Forschungsvorhabens in einer mündlichen Präsentation.

Weiterführende Infos.

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Studierende erzählen ...

Foto der Studentin Julia H.

"The ESB program has helped me acquire a basic skill set for handling big data from various sources while also allowing me to pursue my scientific interest in evolution in a very broad sense. I am glad to have chosen this program as I feel it provides a solid foundation as well as opportunities to explore a range of fields, with the flexibility to choose what area you want to focus on."

Julia H.

Foto des Studenten Sanjey N.

"The ESB program offers a myriad of topics that are at the forefront of biological research, while allowing students an element of flexibility to chart their own course. The carefully structured modules are supported by great faculty, ensuring that student training and guidance is ample! All in all, a must do program for those who want to enter the world of big data in biology."

Sanjay N.

Foto des Studenten Lukas W.

"The ESB Master's provides an ideal hotbed for modern computational biology. With its unique combination of bioinformatics, its modern take on evolutionary biology and enough leeway to develop my own interests, it was a door opener to many exciting opportunities."

Lukas W.

 Einblick in die Studieninhalte

Hier finden Sie das aktuelle Lehrangebot für dieses Studium, damit Sie einen besseren Einblick in die Inhalte bekommen. Für weitere Infos bitte auf die gewünschte Ebene klicken.



Lehrende erzählen ...

Grafik zum Thema

„Das ESB-Masterstudium ist in eine erstklassige Forschungsumgebung eingebettet. Eine Besonderheit ist das Einüben quantitativer Methoden durch Fokussierung auf Themen rund um die Evolutionsbiologie. Das Studium deckt das gesamte Spektrum von der Populationsanalyse bis zur Unterscheidung innerhalb von Arten ab. Für mich ist es eine Freude, die nächste Generation an Biolog*innen auszubilden, die mit quantitativer Datenanalyse vertraut ist und eine fundierte Ausbildung in einer biologischen Subdisziplin erhält.

Mein Forschungsschwerpunkt liegt in der Analyse der Anpassung von sich entwickelnden Populationen an ein neues Umfeld und deren funktionale Innovationen. Beide Themen sind von zentraler Bedeutung für die Ausbildung und Studierenden wird die Möglichkeit gegeben, an Forschungsprozessen zu diesen Themen teilzunehmen.“

Prof. Dr. Christian Schlötterer

„Ich arbeite an der Konstruktion und Analyse quantitativer Modelle, um Schlüsselphänomene der Evolution zu verstehen, etwa Anpassungs- und Speziesbedingungen. Modellierung ist von Anfang an ein zentrales Thema des ESB-Masterstudiums. In Vorlesungen werden Studierenden die Schlüsselmodelle der Populationsgenetik und Systembiologie vorgestellt. In praktischen Kursen lernen sie, mit diesen Modellen zu spielen, und analysieren sie mit analytischen und computergestützten Werkzeugen.“

Prof. Dr. Joachim Hermisson

„Aufgrund der Entwicklung von Sequenzierungstechnologien der zweiten Generation ist EvoDevo mit Comparative Genomics und Molecular Evolution konvergiert. Wir verfolgen diesen integrativen Ansatz, der tiefe Einblicke in die Evolution von Tierkörperplänen und die zelluläre Differenzierung verspricht. Neue Technologien ermöglichen es, die Entwicklung genomischer Merkmale, einschließlich Chromatin-Markierung, DNA-Methylierung, cis-Elemente, regulatorischer nichtkodierender RNA, alternatives Spleißen, transponierbarer Elemente und Genduplikationen in Nichtmodellorganismen, in Angriff zu nehmen. Das Masterstudium Evolutionary Systems Biology schließt eine Lücke und bildet eine neue Generation von Wissenschafter*innen aus, die relevante biologische Fragen stellen, aber auch wissen, wie Big Data bioinformatisch und statistisch analysiert werden kann. Forscher*innen mit diesem Profil und dieser Expertise sind in vielen verwandten Bereichen der modernen Biologie sehr gefragt.“

Prof. Dr. Ulrich Technau

Nach dem Studium

Das Masterstudium ESB bietet Absolvent*innen eine hervorragende Grundlage für eine Promotion in quantitativer biologischer Forschung und eröffnet vielfältige berufiche Möglichkeiten in forschungsorientierten biomedizinischen/biotechnologischen Unternehmen.

Absolvent*innen sind befähigt in folgenden Bereichen tätig zu sein:

  • universitäre und außeruniversitäre Forschungstätigkeit
  • grundlegende und angewandte Forschung (z.B. in Medizin, Biotechnologie, Pharmazeutische Forschung, Agrar- und Umweltwissenschaften)
  • Wissenschaftskommunikation
  • Planung und Durchführung wissenschaftlicher Projekte
  • Forschungsadministration und Wissenschaftsmanagement
  • facheinschlägige Lehrtätigkeit an postsekundären Bildungseinrichtungen
  • computergestützte Analyse von großen Datensätzen

Absolvent*innen erzählen ...

Foto der Absolventin Dalila D.

"The Evolutionary Systems Biology Masters Programme helped me gain the skills, experience, and confidence I needed to build a career in evolutionary biology. When I entered the program, my main goal was to build skills in computational biology. The program’s coursework helped me develop the foundations to perform cutting-edge research in this field. The hands-on mentorship and training have had a pivotal impact on my career trajectory. I received several offers for entering the PhD program in several american top Universities and today I am a fully-funded PhD student in Ecology and Evolutionary Biology at Yale University, applying skills I learned at the University of Vienna to new projects and questions."

Dalila D.

Das Studium aus Perspektive der Absolvent*innen

Absolvent*innen ...

  • geben dem Studium die Note: 2,6 (befriedigend)
  • beurteilen das Anforderungsniveau mit: 3,4 (passend)

→ Diese Ergebnisse beruhen auf Rückmeldungen von 5 Absolvent*innen.

*Weitere Einschätzungen zum Studium aus Sicht von Absolvent*innen finden Sie in der Studienabschlussbefragung „Masterstudiums Evolutionary Systems Biology“.

Absolvent*innen ...

  • finden durchschnittlich innerhalb von 3 Monaten nach Studienabschluss einen Job.
  • verdienen 3 Jahre nach Studienabschluss durchschnittlich € 2.951 (Frauen) bzw.€ 3.262 (Männer) brutto/Monat.
  • arbeiten 3 Jahre nach Studienabschluss zu 69% (Frauen) bzw. 60% (Männer) in Vollzeit.

*Weitere Informationen zu Berufseinstieg und Karriereverläufen finden Sie im Absolvent*innen-Tracking "MA Biologie".